Elternschule

Im Dokumentarfilm „Elternschule“ werden die Erlebnisse von Familien mit schwer erziehbaren Kindern in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Gelsenkirchen, Deutschland, dargestellt. Der Film begleitet die Familien auf ihrem emotionalen Weg, während sie von den Ärzten und Therapeuten der Klinik unterstützt und angeleitet werden, um ihre Beziehung zu ihren Kindern zu verbessern und Lösungen für ihre Verhaltensprobleme zu finden. Mit bewegenden Einblicken in die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern und den Herausforderungen, die sich im Alltag stellen, zeigt der Film die intensive Arbeit, die in der Elternschaft investiert wird, um die Familie zu stärken und das Wohlbefinden der Kinder zu fördern.

Dauer: 117 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Ralf Bücheler, Jörg Adolph
Produzenten: Ingo Fliess
Hauptdarsteller: Dietmar Langer
Nebendarsteller: Anja Pohl
Genre: Dokumentation
Studio: Zorro Film GmbH
Sprachen: Deutsch

Im Verlauf des Films werden die Erfolge und Herausforderungen, die die Familien während ihrer Zeit in der Klinik erleben, dargestellt. Der Film betont die Bedeutung der Elternschaft und der Stärkung der Familienbeziehungen, um Verhaltensprobleme bei Kindern zu lösen.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Jörg Adolph und Ralf Bücheler waren für die Regie und das Verfassen des Drehbuchs für „Elternschule“ verantwortlich. Der Film wurde am 11. Oktober 2018 veröffentlicht und hat eine Laufzeit von 117 Minuten. Die Altersfreigabe liegt bei 12 Jahren. Der Südwestrundfunk und Ingo Fliess produzierten den Film in Deutschland, während Daniel Schönauer für die Kamera und Anja Pohl für den Schnitt zuständig waren. Die Uraufführung des Films fand beim Kasseler Dokfest statt und er wurde bereits von verschiedenen Programmen ausgestrahlt, darunter BR Fernsehen, hr Fernsehen, SWR Fernsehen und WDR Fernsehen.

Die meisten Rollen in „Elternschule“ wurden von Laiendarstellern übernommen. Eine bekannte Ausnahme ist Anja Pohl, geboren 1967 in München. Sie ist eine erfahrene Film-Editorin, die eng mit Regisseur Jörg Adolph zusammenarbeitet und auch Mitglied der Deutschen Filmakademie ist. Pohl hat in über 30 Filmen mitgewirkt und wurde mehrfach für den besten Filmschnitt nominiert.

„Elternschule“ wurde vielfach ausgezeichnet und nominiert. Beim Deutschen Filmpreis 2019 wurde sie in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ nominiert und gewann beim Max Ophüls Preis 2019 den Titel „Bester Dokumentarfilm“. Außerdem wurde sie bei den Hofer Filmtagen 2018 für „Beste Regie Dokumentarfilm“ und beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2019 für „Besten Dokumentarfilm“ ausgezeichnet. Der Publikumspreis des gleichen Festivals und Preise der Duisburger Filmwochen sowie des Sehsüchte Filmfestivals gingen ebenfalls an „Elternschule“. Beim DOK.fest München 2019 erhielt der Film eine lobende Erwähnung.

Handlung & Story vom Film „Elternschule“

Zunächst wird die Familie von Sabine und Peter vorgestellt, die eine 12-jährige Tochter namens Jessica haben. Jessica leidet an ADHS und zeigt aggressive Verhaltensweisen, was sowohl in der Schule als auch zu Hause zu Schwierigkeiten führt. Die Familie hat bereits verschiedene Therapien ausprobiert, aber keine hat geholfen. Aus diesem Grund kommen sie in die Klinik, um Hilfe zu suchen und ihre Beziehung zu verbessern.

Eine weitere Familie, die im Film vorgestellt wird, ist die Familie von Eyleen und Michael. Sie haben zwei Kinder, darunter einen 9-jährigen Sohn namens Alex, der an einer Essstörung leidet und nur noch bestimmte Lebensmittel zu sich nehmen möchte. Die Familie ist besorgt und sucht Hilfe in der Klinik, um ihrem Sohn zu helfen, eine gesunde Beziehung zum Essen aufzubauen.

Im Verlauf des Films werden weitere Familien vorgestellt, die mit verschiedenen Verhaltensproblemen zu kämpfen haben. Die Klinik bietet den Familien eine breite Palette an Therapien und Methoden, um ihnen zu helfen, darunter Psychotherapie, Familientherapie und kreative Therapieformen. Der Film zeigt die Erfolge und Herausforderungen, die die Familien während ihrer Zeit in der Klinik erleben, und betont die Bedeutung der Elternschaft und der Stärkung der Familienbeziehungen, um Verhaltensprobleme bei Kindern zu lösen.

Gewalt ist keine Lösung

In dem Dokumentarfilm wird das Verhalten von Kindern, die als nahezu „unmöglich“ gelten, in einer richtigen Kinder- und Jugendklinik korrigiert. Dabei werden klare Maßnahmen ergriffen, um den Kindern und Eltern beizubringen, wie Grenzen gesetzt werden müssen. Im Mittelpunkt steht die Idee, dass die Eltern wieder Herr über die Dinge werden müssen. Denn die Kinder befinden sich oft in schwerer Not und haben oft keine echte Beziehung zu ihren Eltern. Stattdessen herrscht oft eine Kampferziehung darüber, wer zu Hause das Sagen hat.

Der Film betont jedoch, dass Gewalt keine Lösung ist, sondern dass Geborgenheit und Anerkennung von großer Bedeutung sind. Tatsächlich fehlt vielen Kindern, die sich schlecht benehmen, eine wahre Heimat mit emotionalem Rückhalt und Wertschätzung. Jedes Kind, das in einem stabilen Umfeld aufwächst, würde sich niemals so verhalten. Deshalb müssen die Kinder lernen, sich in der Nähe ihrer Eltern wohlzufühlen, genauso wie die Eltern lernen müssen, ihren Kindern Nähe und Unterstützung zu geben.

Ein wichtiger Aspekt des Films ist es, den Eltern die Angst vor der Reaktion ihrer Kinder zu nehmen. Sie sollen lernen, wie sie Grenzen setzen und klare Erwartungen formulieren können, ohne dabei aggressiv zu werden oder ihre Kinder zu vernachlässigen. Ziel ist es, eine Beziehung aufzubauen, die auf Respekt, Vertrauen und Verständnis basiert.

Fazit & Kritiken zum Film „Elternschule“

Der Dokumentarfilm „Elternschule“ hat bei vielen Menschen polarisierende Reaktionen hervorgerufen, aber in den Medien wurde er positiv betrachtet. Der Film zeigt ein ganzheitliches Verhaltenstraining mit Psychotherapie, das dazu beitragen kann, kindliche seelische Wunden durch Erziehungscoaching zu heilen. Aus diesem Grund sollten Eltern, die ein Kind zu Hause haben, diesen Film einmal in ihrem Leben sehen, um mehr über das Geheimnis guter Erziehung zu erfahren und wo gute Erziehung überhaupt anfängt.

Allerdings gab es auch Kritik an dem Dokumentarfilm, da vermutet wurde, dass schwer verhaltensgestörte Kinder angeblich durch allgemeine Erziehungsmethoden geheilt werden könnten. Es wurde von erzieherischer Gewalt gesprochen und davor gewarnt, den Film zu Hause nachzuahmen. Es ist wichtig zu betonen, dass es hier nicht um die Erziehung von Kleinkindern geht, sondern um die Erziehung von Kindern, die unter schweren psychischen Störungen leiden. Die Kinder im Film leiden unter Regulationsstörungen wie stundenlangem Schreien, Schlafstörungen und Essstörungen, die vor allem bei Teenagern auftreten.

Die Kinder- und Jugendklinik, in der der Film gedreht wurde, erhielt sogar Strafanzeigen, die sich allein auf die Filminhalte bezogen. Das Ermittlungsverfahren wurde jedoch eingestellt. Leider wurde die Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“ im Jahr 2020 geschlossen, da Eltern kein Interesse mehr zeigten, an einem solchen Programm teilzunehmen. Dies war ein Rückschlag für die Klinik, da bisher gute Arbeit geleistet wurde. Es gibt Ärzte und Psychologen, die nicht an natürliche Methoden glauben und nur medikamentöse Behandlungen unterstützen. Diese können Kinder nur ruhig stellen, aber eine psychische Behandlung kann das Leben der Kinder und Eltern qualitativer machen.

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